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ilias Jul 2023
Ich renne. Lautlos. Meine Füße berühren abwechselnd den Kies, ein paar Steinchen nehme ich kurz auf meinem Weg mit, danach bleiben sie einsam neben Anderen liegen.
In meinen Ohren ertönt der nicht endende Bass meiner Gedanken.  
   müde. müde. müde.
Es ist das Wissen um das Ankommen, das mich weiter antreibt. Ankommen, da wo der Wald den Himmel trifft. Ankommen, da wo der Regen unter mir immer noch fällt. Da, wo ich Ruhe finden werde.
Links und rechts wiegen sich die Bäume zu meinem Rhythmus im Wind. Alles pfeift mir zu. Das Rauschen des Flusses ist mein Applaus. Er gilt mir, und nur mir. Weil ich es bald geschafft habe.
Da wo das Brummen lauter wird, wird das Rauschen leiser. Die Menschheit ist wieder spürbar. Und ich laufe, laufe laut. Meine Arme strecken sich aus nach dem greifbaren Ziel.

Stillstand.

Einatmen, ausatmen, tief einatmen.
-
Meine Gedanken fallen vor mir. Und mit mir fällt das Leben.
Es kommt unten an und zerbirst in Millionen Scherben. Ich tue es ihm gleich.

Willkommen Unendlichkeit.
Julia Oct 2024
Alles was ich von dir möchte
Ist deine Zeit
Nur kurz und knapp
Wie die letzten Sommertage
Halt so war‘n

Können wir noch einmal lachen
Gemeinsam strahl‘n
Bis über beide Ohr‘n
Uns gross die Zähne zeigen
Damit ich dich nicht vergess‘

Dreh dich nicht weg von mir
Denn ich blick nur mehr zu dir
Deine strahl‘nd blauen Augen
Glitzern wie mein Nagellack
Bei beiden kein guter Nachgeschmack

Schenk mir doch ein wenig Aufmerksamkeit
Ich bräucht‘ nur noch eine Minute
Bis zu Ende glüht, deine Kippe
Und ich sie nehme, von deiner Lippe

Das „tschüss“ sagen fällt mit schwer
Und so, sagst du es gar nicht mehr
Deine unverkennbare Stimme neben ihr,
eure eng anliegende Sportkleidung,
immer bist du noch derselbe hochgewachsene Junge
Ich sehe es jetzt
Meine Beine sind schneller, sie machen auf dem Absatz kehrt
Dein Blick in meine Richtung, den ich nicht mehr erwidern kann
Und meine feuchten Wangen als ich zuhause ankomme
Der Wunsch niemals die Wohnung verlassen zu haben
So viel Reue und Misstrauen, in Jahren gebündelt
Haben wir zugegeben, dass wir uns entwachsen sind und dass das das Ende ist?
Ich nehme es uns nicht übel

— The End —